Die Wartburg, Symbol deutscher
Geschichte
von Hubert Amft, 1982 geschrieben
Am
nordwestlichen Rand des Thüringer Waldes erhebt sich bei Eisenach
auf einem vom dichten Laubwald bestandenem hohen Berg die Wartburg.
Wohl keine andere Burg in Deutschland hat so wie sie - von Sage und
Poesie umglänzt - über neun Jahrhunderte hindurch hinweg im
Blickpunkt deutscher Geschichte gestanden. Es mag in Deutschland
Burgen geben, die über weitaus gewaltigere Ausmaße und imposantere
Befestigungsanlagen verfügen, Burgen, die Kaiser und Könige
beherbergten und unversehrt oder ohne größere Veränderungen in die
Gegenwart überkommen sind, auch Burgen, deren Lager und Anblick
allen Ansprüchen an eine sogenannte „romantische‟ Burg eher
gerecht werden.. Und doch ist das sagenumwobene „castellum
wartberc‟ in Thüringen ohne Zweifel die deutsche Burg im
Bewußtsein vieler Deutscher im Ost und West. Denn kaum ein Ort in
den beiden deutschen Staaten weist die Eigenheit auf, daß mit ihm
über solch einen langen Zeitraum Ereignisse verknüpft sind, die zu
Marksteinen deutsche Geschichte wurden. All diese Geschehnisse, und
dies ist eine besonderer Eigentümlichkeit der Burg, die je
eigentlich Zur Wehranlage bestimmt war, können keinen kriegerischen
Ereignissen zugerechnet werden, sondern sind rein geistigen Wesens.
Ihre Bedeutung verdankt die Burg somit nur ihre Verbindung mit Namen
und Geschehnissen, die in der Geschichte deutschen Geistes einen
besonderen Stellenwert einnehmen. Beginnend mit ihrem Ausbau mitten
in den erbitterten Kämpfen des Investiturstreits zwischen den
deutschen Königtum und dem Papst begleitet die Wartburg den Weg
deutscher Geschichte bis hinein in die Zeit der Teilung Deutschlands
in zwei Staaten.
Die
großen Dichter der staufischen Klassik - Walther von der Vogelweide,
Wolfram von Eschenbach und Heinrich von Veldeke - weilten zu Beginn
des 13. Jahrhunderts wiederholt in ihren Mauern, priesen die Burg und
ihren Herrn, den den Künsten so wohlgesinnten, gastfreundlichen
Landgrafen Hermann, sparten aber auch nicht mit kritischen
Anmerkungen …
Wenige
Jahrzehnte später lebte auf der Burg die ungarische Königstochter
Elisabeth, Gattin vom Landgrafen Ludwig dem Frommen, die durch ihre
Barmherzigkeit für die Armen zum heiligen Vorbild helfender Liebe
wird - zur Heiligen von Thüringen. Franz Liszt hat diese Frau in
seiner „Legende von der Heiligen Elisabeth„ gefeiert. Richard
Wagner ihr in seinem Oper „Tannhäuser„ ein Denkmal gesetzt.
Drei
Jahrhunderte danach 1521/22 übersetze Martin Luther, verborgen als
„Junker Jörg‟ auf der Wartburg lebend, auf diesem Seinem
„Patmos‟ das Neue Testament ins Deutsche, schuf dadurch die
deutsche Schriftsprache im Gegensatz zu den vielen einzelnen
deutschen Dialekten und ebnete dem Deutschen den Weg zur einer
europäischen Kultursprache.
Lange
Zeit in Vergessenheit geraten und mehr und mehr dem Verfall
Preisgegeben, erlebte die Burg zu Beginn des 19. Jahrhunderts
nochmals eine große Zeit. Rund 500 Burschenschaftler, zumeist
Abgesandte der deutschen Universitäten, vereinigten sich 1817 zu
einer Zusammenkunft auf der Wartburg, die als „Wartburgfest‟ in
die deutsche Geschichte einging. In einer gewaltigen Kundgebung
wurden Einheit des deutschen Vaterlandes und eine freiheitliche
Verfassung, die auch Freiheit des Geistes garantieren sollte,
gefordert.
Dies
sind die Episoden Legenden und Ereignisse, die in wohl einmaliger
Weise Höhepunkt deutscher Kultur-, Geistes- und
Verfassungsgeschichte miteinander verknüpften und die Wartburg zu
einem Symbol und Spiegel deutscher Geschichte machen, mehr wohl als
jedes andere Bauwerk in Deutschland.
Die
Sage nennt das Jahr 1067 als Gründungsjahr der Burg. Ein Graf Ludwig
der Salier (auch „der Springer‟ genannt) nahm den strategisch
günstig gelegenen Berg für sich in Besitz, auf dem die Wartburg
erbaut werden sollte. In den großen Auseinandersetzungen jener Zeit
zwischen Kaiser Heinrich IV. und dem Papstum, dem sogenannten
Investiturstreit, stand der Graf aus dem mainfrankischen Geschlecht
der Ludowinger auf der Seite des Papstes und der päpstlichen
Reformpartei. Heinrich IV. (1050-1106), die überragende
Herrscherpersönlichkeit dieser Zeit, vertrat die Idee des
überpersönlichen Königtums gegen den Partikularismus der mächtig
aufstrebenden Fürsten und gegen die neuen Weltherrschaftspläne des
Papstes. Doch Heinrich IV. gelang es nicht, einen dauerhaften Erfolg
zu erringen. Die deutschen Territorialfürsten machten es sich
zunutze, daß die obersten Gewalten des Abendlandes mit ihren
erbittert geführten Streit beschäftigt waren, und setzen den Ausbau
ihrer Macht ungestört fort. Für viele Jahrhunderte kam es aufgrund
dieser folgenschweren Entwicklung zu keiner starken Zentralmacht in
Deutschland - Segen wie auch Fluch für den ferneren Verlauf der
deutschen Geschichte, die in Zeichen weiterer territorialer
Aufsplitterung aber auch großer kultureller Vielfalt und unendlich
viele Autonomien stehen sollte.
Nach
Ludwig des Springers Tod im Jahre 1123 kam durch die von ihm
ausgehandelte Heirat seines Sohnes Ludwig Hessisches Land zum
thüringischen Erbland dazu, so daß das ludowingische Gebiet sich
von Nordostthüringen bis hinunter nach Marburg erstreckte. Dem
Machtzuwachs entsprach auch der neue Rang in weltlich, in welchen
Kaiser Lothar 1130 Ludwig (Ludwig I.) erhob. Er wird der erste
thüringische Landgraf. Im deutschen Reich zählte er nun zu den 16
weltlichen Großen, die allein als weltliche Reichsfürsten galten.
Nachdem unter Landgraf Ludwig III. auch noch sächsische Gebiete zu
Thüringen geschlagen worden waren, bildete die Wartburg geographisch
den Mittelpunkt eines umfangreiches Landbesitzes, und ihre Bedeutung
als glanzvolle Residenz der Ludowinger war begründet.
Die
Urenkel Ludwig des Springers, Ludwig III. (1172-1190) und dessen
Bruder Hermann I. (1190-1217) standen dem Kaiser noch näher. Sie
waren Neffen Friedrichs I., waren beide weitgereiste Herren, die in
Paris studiert und die französische Kultur kennengelernt hatten, und
sie hatten auch die Entwicklung der Baukunst in Frankreich und in
Rheinland interessiert verfolgt. Ihr Wunsch nach Repräsentation
tritt in der Warburg monumental hervor in dem Pallas, der am Ende des
12. Jahrhunderts begonnen und um zu dem Landgrafen Hermann I. Zu
Beginn des 13. Jahrhunderts als baukünstlerisch bedeutende Teil der
Wartburg erbaut wurde. Heute gilt dieses auch „Landgrafenhaus‟
genannte Bauwerk als eines der schönsten, wenn nicht als das
schönste erhaltene profane Gebäude Deutschlands aus romanische
Zeit.
Neben
dem staufischen Hof und dem Hofe der Babenberger in Wien wird nun die
Hofhaltung der Thüringer Landgrafen zu einem Zentrum der höfisch-
ritterlichen Kultur Deutschlands. Diese Kultur in starkem Maße durch
französische Einflüsse befürchtet war gesamtabendländisch in
ihren Grundlagen, ihren großen Themen und Stoffen, wie zum Beispiel
der Artussage, wies aber auch bereits nationale Differenzierungen in
den Volkssprachen, die sie benutzte, auf. Die Landgrafen begannen nun
in immer größerem Maße Steinmetzen, Buchmaler, Dichter und Sänger
an ihren Hof zu rufen. Besondere Pflege genoß die höfiisch-
ritterliche Epik, Lyrik und Spruchdichtung.
Nach
dem frühen Tode Kaiser Heinrich VI. 1197 (sein Sohn Friedrich II.,
damals dreijährig, erringt erst 1212 nach harten
Auseinandersetzungen die Macht) erreichte die deutsche Dichtung -
trotz der kriegerischen Verheerungen im Lande - ihren ersten
Höhepunkt: die staufische Klassik mit Heinrich von Veldecke, Wolfram
von Eschenbach und Walther von der Vogelweide. Später entstandene
Sagen machten die Wartburg zu einer Stätte, an der die bedeutendsten
Sänger und Dichter des Reiche sich zu einem Wettsingen einfanden.
Die
Sage erzählt: Zur des Landgrafen Hermann trafen sich am 7. Juli 1206
auf der Wartburg die ritterlichen Sänger zum Wettstreit:
her Heinrich von Ofterdingenher Walther von der Vogelweidher Wolfram von Eschilbachher Reinmar von ZweterHeinrich der tugendhafter SchreiberBiterolf.
Der
Ofterdingen stellt den Herzog von Österreich als die Sonne hin, die
anderen den Landgrafen von Thüringen. Ofterdingen unterliegt im
Wettsingen und bittet die Landgräfin um Schutz vor dem Henker. Er
verspricht übers Jahr Den Sänger Klingsor aus Ungarland
herbeizuholen und diesen für sich streiten zu lassen. Doch Klingsor,
ein Zauberer, wird von Wolfram besiegt.
In
dieser legendären Überlieferung erscheint die Wartburg zum ersten
Mal als der deutsche Mittelpunkt einer hohen internationalen
Kultur und der Landgraf Hermann als ihr Mäzen - so wie es ebenfalls
in Thüringen 600 Jahre später der Herzog Carl August in Weimar
wurde, als Goethe, Schiller, Herder und Wieland an seinem Hof lebten
und wirkten.
Wenn
die Legende vom Sängerkrieg auf der Wartburg die Richard Wagner zu
seiner Oper „Tannhäuser‟ inspirierte, auch einer kritischen
Überprüfung der Historiker nicht standhält, so ist es doch
unzweifelhaft, daß der landgräflicher Hof eine große
Anziehungskraft auf die berühmtesten unter der fahrenden Sängern
ausgeübt hat. Walther von der Vogelweide, der große Dichter des
Minnesangs, und Wolfram von Eschenbach, der Vollender des
ritterlichen Epos in der deutschen Literatur waren - das ist durch
ihre Werke belegt - wiederholt Gäste der Wartburg. Bei Wolfgang von
Eschenbach nimmt man an, daß Teile seines „Parzival“ hier
entstanden sind.
Walther
von der Vogelweide sang von der Warburg und ihrem Landgrafen:
der Dürnge bluome schinet dur den sne
sumer
und wnter blüet sin lop als in den ersten jaren
Thüringens Blume scheinet durch den
Schnee,
Sommer und Winter blühet
ihr Lob allezeit
Aber
für dauernd vermochten sich beide Dichte dem Hofe des Landgrafen
nicht zu verbinden - Charakter und Hofhaltung Hermanns ernteten
neben hohem Lob auch Tadel wegen des oft gar zu bunten, chaotischen
Treibens auf der Wartburg:
So äußert Walther von der Vogelweide später:Wer in den Ohren krank an Süchten ist,das ist mein Rat, der bleibe dem Hof zu Thüringen fern.Denn kommt er dahin, wahrhaftig, er gerät von Sinnen.Ich habe mich in der Trubel gestürztbis ich es nun nicht mehr kann[…]Der Landgraf ist so gesonnen,daß er mit hochmütigen Helden seiner habe vertut,von denen ein jeder gut und gern sein Kämpfer sein könnte.Mir ist seine offene Hand wohl bekannt.Und kostete ein Fuder guten Weines tausend pfundAuch dann stünde Ritters Becher niemals leer.
In
der Sage vom Sängerkrieg auf der Wartburg verdichtete sich dann im
14. Und 15. Jahrhundert die geschichtliche Tatsache von der
bedeutenden Funktion, die der Hof des Landgrafen in dieser Phase der
ersten deutschen Literaturblüte ausübte. Erstmalig in seiner
Geschichte ist das thüringische Zentralland, ist „Thüringens
Blume“ zu einem geistigen Mittelpunkt Deutschlands geworden.
Ebenso
wie in den deutschen Kleinstaaten des 17.-19. Jahrhunderts ließ also
auch bereits damals der Glanz großer Geister Enge und Kleinheit der
verworrenen politischen Verhältnisse vergessen. Man lebte, davon
zeugt Walther von der Vogelweides Kritik, auf den Fürstenhöfen in
Gründe über seine Verhältnisse hinaus, man lebte auf Kosten des
kleinen Mannes, ja der gesamten Bevölkerung. Doch selten ist dies im
Bewußtsein der herrschenden Klasse als Mahnung, als Appell an das
Gewissen deutlich geworden. Wie ein Lichtstrahl in der Finsternis des
Mittelalters mutet heute eine Gestalt an in der das soziale Gewissen
Ihre Zeit Wach wurde: Elisabeth von Thüringen
Im
Jahre 1211 kommt sie als Kind von vier Jahren und Brauch des
elfjährigen Sohnes des Landgrafen nach Thüringen. Sie ist die
Tochter des ungarischen Königs Andreas und der Gertrud von
Andechs-Meran. Eine Schwester Königin Gertrude war zu dieser Zeit
Königin von Frankreich, eine weitere Herzogin von Schlesien, die
spätere Heilige Hedwig. Welche Möglichkeiten diplomatischen Spiels
boten sich da für das aufstrebende Geschlecht der Ludowinger ...
Doch
schon von ihren Jüngsten Jahren an würde Elisabeth Handeln Vom
Protest gegen Prunk und Hoffart des höfischen Lebens bestimmt,
bemühte sie sich, gegen alle Widerstände Zeugnis für die sittliche
Pflicht der großen dieser Welt, sich tätig der Armen anzunehmen,
abzulegen. Walter Nigg, der bedeutende, nicht-katholische
Schriftsteller, der über das Leben der Heiligen schrieb, äußerte
über Sankt Elisabeth: „In Elisabeth war das christliche Gewissen
erwacht - das in so vielen Christen eingeschlafen ist, - und in ihrer
Enthaltung von den unrechtmäßigen erworbenen Speisen fing es wieder
laut zu reden an. Elisabeth verkörpert den christlichen Protest des
Gewissens [...] Mit dem Vorsatz, sich alle von ungerechten Einkünften
stammenden Speise zu enthalten, ist Elisabeth auf die Seite des
geplagten Volkes getreten. […] Elisabeth ist den persönlichen Weg
konsequent und radikal gegangen, alles Gewohnte hatten sie weit
hinter sich gelassen. […] Elisabeth setze sich mit einer Kühnheit
ohnegleichen über die Vorurteile der feudale Standesunterschiede
hinweg und zerriß sie mit einer christlichen Gebärde, als wären
Sie ein Spinnewebe. […] Ganz bewußt trat Elizabeth den
gesellschaftlichen Dünkel mit Füßen, warf ihn hinter sich und
wollte frei von ihm sein. Sie überschritt hierin auch alle
Gepflogenheiten, zerbrach die starre Konventionen ... und sagte sogar
zu der Dienerin: „Siehe, du mußt auf meinem Schoß sitzen“. Eine
stärkere Umkehrung der höfischen Gesellschaftsordnung ist nicht
denkbar.“
Unzweifelhaft
ist das religiöse Ideal Elisabeths in starkem Maße von der großen
Zeitbewegung, die die Nachfolge Christi im Dienst am Menschen suchte
und an deren Spitze Franz von Assisi stand, beeinflußt worden. Aber
in der Art, wie sich Elisabeth mit der Armut verbrüderte, die
Pestkranken zum Entsetzen der Höflinge in einem am Fuße der
Wartburg gelegenen Spital versorgte, sich strenge geistlich Übungen
auferlegte, ist sie doch eine gut selbständige, unwechselbare
Erscheinung. Während der Landgrafenhof ihrem Tun Einhalt zu gebieten
versucht, hielt ihr Gemahl Ludwig IV. all die Jahre zu ihr. 1221
waren beide miteinander vermählt worden. Doch bereits im Jahre 1226
stirbt Ludwig, als einer der Oberbefehlhaber des von Kaiser Friedrich
II. ausgerüsteten Kreuzfahrerheeres in Italien weilend, in Otranto
am Pestfieber.
Nach
seinem Tode wird Elisabeth von ihrem Schwager, dem harten und
machtbewußen Heinrich Raspe, mit ihren Kindern von der Wartburg
gewiesen. Erst 1228 darf sie zurückkehren, erhält ihr Wittum und
unterwirft sich nun völlig ihrem fanatischen Beichtvater Konrad von
Marburg, indem sie auf ihre Kinder und auf ihren freien Willen
Verzicht leistet. Sie wird Tertiarin, gründet in Marburg ein Spital
und tut Gutes unter Konrads überstrenge Anleitung. Am 17. November
1231 verstirbt sie, erst 24jährig, an den großen körperlichen
Strapazen und Entbehrungen mitten im Werk der Fürsorge für Arme und
Kranke.
Über
ihr Leben auf der Wartburg gibt es unzählige Sagen und Legenden: So
soll sie einst im prunkenden Zuge des mächtigen Landgrafenhofes zur
Kapelle der Wartburg geschritten sein, um gemeinsam mit dem Hofstaat
Gottesdienst zu halten. Sie gingen zum Altar und legte all ihr
Geschmiede und ihren Stirnreif nieder, denn es gezieme sich nicht,
vor dem Gekreuzigten gekrönt zu erscheinen.
Durch
ihre Beispiel wirkte Elisabeth weit über ihre Zeit hinaus. Mit ihr
hat die Geschichte der Wartburg auch Anteil an den Bemühungen der
Menschheit um tätige soziale Hilfe.
Die
vielen Wunder, die an ihrem Grabe geschehen sein sollen, veranlassen
1235 ihre Heiligsprechung. Ihr Schwager Konrad gründet in Marburg
die Sankt Elisabethkirche, den ersten deutschen reingotischen
Sakralbau, der im Jahre 1283 vollendet wird.
Anderthalb
Jahrzehnte nach Elisabeths Tod stirbt mit Heinrich Raspe, der nach
dem frühen Tod von Elisabeths Sohn Landgraf geworden war, das
ludowingische Haus aus. Zuvor war Heinrich Raspe von den
Reichsständen zum Gegenkönig des jungen Königs Konrad (Sohn
Friedrichs II.) ausgerufen worden. Der auch spottweise „Pfaffenkönig“
genannte Raspe brachte seinen Widersacher zwar noch eine Niederlage
bei, erkrankte aber bei der Belagerung von Ulm und verstarb kinderlos
am 12. Februar 1247 auf der Wartburg.
Um
sein Erbe erhebt sich der nun beginnende langjährige und blutige,
thüringische Erbfolgestreit. Nach erbitten Kämpfen kommt Thüringen
unter die Herrschaft der sächsichen Wettiner, während der westliche
Teil der Landgrafschaft, das spätere Kur-Hssen, abgetrennt wird und
an Elisabeths Tochter Sophie, Gemahlin des Herzogs Heinrich von
Brabant fällt. Dadurch verliert die Wartburg, einst Mittelpunkt
eines großen Herrschaftsbereiches, ihre zentrale Lager und rückt in
der Folgezeit ganz an den Rand der wettinischen Staatenbildung. Die
ehemals so glanzvolle Residenz wird nach und nach zu einer nicht mehr
sehr bedeutungsvollen bloßen Festung, die nahezu in Vergessenheit
gerät und an der auch bald Spuren des Verfalls sichtbar werden.
Doch
im 16. Jahrhundert fällt der Burg eine weltgeschichtliche Rolle zu.
Der Dornröschenschlaf der Burg wird unterbrochen durch einen Mann,
den sie vom 4. Mai 1521 bis zum 2. März 1522 Asyl in ihren Mauern
gewährt: Martin Luther.
Auf
der Rückreise vom Wormser Reichstag 1521, auf dem er sich geweigert
hatte, seine Lehre zu widerrufen, wird von den Räten des Kurfürsten
Friedrich von Sachsen in der Nähe der Wartburg ein Überfall
inszeniert, Luther wird auf offener Straße ergriffen und heimlich
auf die Wartburg Gebracht. In ganz Deutschland rätselt man über den
Verbleib Des Wittenberger Mönches, auch Kurfürst Friedrich der
Weise gibt in der Öffentlichkeit zu wissen, daß er keinerlei
Informationen über das Schicksal seines Untertanen habe. Die
Stimmung der führenden Köpfe des deutschen Renaissance-Bürgertums
drückt Albrecht Dürers Jurist Tagebuch-Eintragung wohl am
deutlichsten aus:
Am Freitag vor Pfingsten im Jahre 1521
kam mir die Mär gen Antwerpen daß man Martin Luther so verräterisch
genommen hätte […] Und lebte er noch, oder haben Sie ihn gemordet?
- was ich nicht weiß - dann hat er das gelitten um der christlichen
Wahrheit willen […] und auch darum, daß wir dessen, was unseres
Blutes und Schweißes ist, also beraubt und ausgesogen werden und
dasselbe von müßiggehenden in Volker lästerlich verzehret werde
[...]
Die
Jahre von 1517 bis 1521 waren die entscheidenden Jahre für Martin
Luther und seine Bewegung gewesen. Immer mehr trieb auf eine Spaltung
der Kirche zu, was einst als Kampf gegen Mißbräuche und
Misswirtschaft der katholischen Kirche begonnen hatte. In der
päpstlichen Bulle Exsurge Domini waren in Juni 1520 aus Luthers
Schriften 41 Sätze als häretisch erklärt worden; man richtete an
ihn die Aufforderung, seinen Irrtümern abzuschwören und gab ihm
dazu eine Frist von 60 Tagen. Aber Luther verbrannte kurzerhand die
päpstliche Bulle zusammen mit anderen Schriften. Nach altem Recht
hätte nun dem päpstlichen Bann die Reichsacht folgen müssen, doch
dies wurde von dem 1521 von Kaiser Karl V. zusammengerufen
Landesständen abgelehnt. Diese forderten, Luther zuvor einem Verhör
zu unterziehen, um eben die Möglichkeit eine Rechtfertigung oder
eines Widerrufs zu geben. Es kam zu Luthers Ladung vor den Reichstag,
zu seinem berühmten Auftreten in Worms, wo er sich Zu keinerlei
Zugeständnissen bereitfand und sich mit folgenden Worten zu seine
Lehre bekannte:
Da Eure Majestät und Eure
Herrlichkeiten eine schlichte Antwort von mir erheischen, so will ich
eine solche ohne alle Hörner und Zähne geben. Wenn ich nicht durch
Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftgründe überzeugt werde […],
so bin ich durch die Stellen der Heiligen Schrift, die ich angeführt
habe, überwunden in meinem Gewissen und gefangen in dem Wort Gottes.
Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen
Etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir. Amen.
Diese
Sätze wirkten in Deutschland wie ein Fanal Auf die Anhänger der
neuen Bewegung. Über alle konfessionellen Spaltung der kommenden
Jahrhunderte hinweg sind sie als Zeugnis eines bis zum letzten zu
seiner Sache stehenden Mannes ein Zeugnis von großen Mut und hoher
Menschlichkeit.
Luther
wurde nun in Worms in Acht und Bann getan, zwar nur von einem Teil
der auf den Reichstag verbeleibenden Reichsstände, aber das Urteil
war dennoch rechtswirksam und Luther somit vogelfrei, nachdem das ihm
gewährte Geleit abgelaufen sein würde.
Auf
der Wartburg war Luther vorerst in Sicherheit, aber das verborgene
Leben als „Junker Jörg“ bedeutete für ihn auch die Trennung von
seiner Bewegung, Verzicht auf ihre Lenkung und Leitung. Wiederholt
hat Luther von seinem „Patmos“ gesprochen und sich damit mit
Johannes verglichen, der in der Verbannung seine Offenbarung
vollendete. Luther meditiert auf der Wartburg über die Nichtigkeit
seiner Widersacher, als er aus dem dichten Wald rings um die Burg den
Rauch der Kohlenmeiler Aufsteigen sieht: „Der Rauch gehet über
sich, macht sich eigenwillig in der Luft, tut, als wolle er die Sonne
verblenden und den Himmel stürmen. Was ist’s aber? Kommt ein
kleines Windlein so verwebt sich und verschwindet Der breitprächtige
Rauch, daß niemand weiß, wo er geblieben. Also alle Feinde der
Wahrheit haben’s groß im Sinn, tun greulich, zuletzt sind sie
wieder Rauch wider den Himmel, der auch in ihm selbst ohne Wind
verschwindet.“
Aber
Luther findet nicht nur Zeit zur Meditation, er wird auch von
heftigen Anfechtungen geplagt, ob er den richtigen Weg gegangen sei,
ob er Bruch mit den kirchlichen Autoritäten und der tiefe Graben,
der dadurch zwischen den zerstrittenen Lagern aufgerissen worden war,
richtig gewesen seien. „Wie, wenn du irrest“ fragt er, „und
soviel Leute in Irrtum verführst, welche alle ewiglich verdammt
würden?“
Auf
der Wartburg erreichen ihn zudem beunruhigende Nachrichten über
Zunahme religiöser Wirren, vor allem aber, daß radikale und
schwärmerische Ausarten die religiöse Bewegung zu spalten und
zersetzen drohten. Von steigender Unruhe erfasst, verläßt er gegen
den ausdrücklichen Willen des Kurfürsten Friedrich seine
Zufluchtsstätte und trifft im März 1522 in Wittenberg ein, um
persönlich in den Streit eingreifen zu können.
Waren
die Auswirkungen von Luthers Verborgenheit auf der Wartburg für
seine Bewegung sicherlich von Nachteil, so hat Aufenthalt in anderer
Hinsicht ein historisch bedeutsames Ergebnis erbracht: er übersetzt
hier in jenem kleinen Raum der Burg, der später als Lutherstube
Weltberühmtheit erlangte, das Neue Testament ins deutsche. Hatten
300 Jahre zuvor die berühmtesten deutschen Dichter des
Hochmittelalters auf der Wartburg eine Heimstatt gefunden, so wird
die Burg nun zur Stätte, einer der größten sprachschöpferischen
Leistungen der deutschen Geistesgeschichte: mit seiner Übersetzung
legt Luther das Fundament der neuhochdeutschen Sprache, die künftig
alle deutsche Gebiete, die protestantischen und die katholischen,
miteinander verbinden sollte. Luthers Aufenthalt auf der Wartberg
wird so zur Brücke zwischen Ost und West, Nord und Süd.
In
den nun folgenden zwei Jahrhunderten wird die Burg von den
geschichtlichen Ereignissen, die für die politische Entwicklung
Deutschlands bestimmt werden, nicht berührt. Von den Zerstörungen
des Dreißigjährigen Krieges wie auch von den Auseinandersetzungen
zwischen Preußen und Öserreich
um die Vorherrschaft in Deutschland bleibt sie verschont, doch nimmt
der Verfall ihrer Gebäude in starkem Maße an, da sie nur noch ganz
selten aus Aufenthaltsort ihrer wechselnden fürstlichen Eigentümer
dient. Im 18. Jahrhundert dann ist die Burg vor allem, das einst so
prächtige Landgrafenhaus, nur noch „ein nüchterner, öde Kasten
mit einem ungeheuren Dach und kleinen Fenstern in dessen Innern eine
unbeschreibliche Unbehaglichkeit herrscht“ (Goethe). Für ihr
weiteres Schicksal ist es jedoch von Bedeutung, daß sie im Jahre
1741 in den Besitz der Herzöge von Sachsen-Weimar-Eisenach kommt.
Wiederholt weilt dann Goethe in den Jahren nach 1775 auf der Burg, um
hier Ablenkung von den für ihn so ermüdenden Staatsgeschäften zu
finden. Er zeichnet häufig die Burg und spricht sich begeistert über
die ihn dort umgebende Natur aus. So Schreibt er an Charlotte von
Stein: „[…] wenn’s möglich ist zu zeichnen wähle ich mir ein
beschränkt Eckchen, denn die Natur ist zu weit herrlich hier auf
jeden Blick hinaus [...]“. An einem „herrlichen Duftmorgen um die
Wartburg“ entsteht hier am Abend 26. Juli 1814 das Gedicht „Im
Gegenwärtigen Vergangenes“.
Goethe
als Zeichner und Dichter der Wartburg - aber er ist zugleich auch
einer der ersten, Sammler für ein künftiges Wartburgmuseum. So
veranlasst er, daß einige alter Altäre auf die Wartburg überführt
werden, gibt Anregungen für die Aufstellungen der Kunstschätze in
den einzelnen Räumen und nimmt damit in vieler Hinsicht gedanklich
die dann ab Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzende Wiederherstellung
der Burg und ihren Ausbau als Nationaldenkmal vorweg: „[…] Gewiß
wird die Aufstellung auch dieser alten Maler Meile Denkmäler die
Wartburg für Besucher oder Einheimische und Fremde noch
interessanter machen und vielleicht eine Anregung geben zu
zweckmäßiger Verzierung des Locals, worin dieser Altertümer
aufbewahrt werden, etwas zu tun.“
Doch
zunächst macht ein Ereignis die Wartburg in ganz Deutschland so
populär wie wohl nie zuvor in ihrer langen Geschichte. Am 18.
Oktober 1817, dem 300. Jubiläum des Reformationstages und 4.
Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig, versammeln sich 500
vaterländisch gesinnte Studenten und Professoren als Abgesandten
vieler deutscher Universitäten auf die Burg.. Die großen Hoffnungen
der deutschen Patrioten, nach dem Ende des antinapoleonischen
Befreiungskrieges in einem vereinigten Vaterland leben zu dürfen,
eine freiheitliche
Verfassung eingeführt zu sehen, hatten sich zerschlagen. Die
politische Neuordnung im Deutschen Bund, dem „völkerrechtlichen
Verein“ souveräner Einzelstaaten, hatte daher in der bürgerlichen
Jugend, die in den Befreiungskriegen ihr Leben eingesetzt hatte,
tiefe Enttäuschung hervorgerufen. Doch es kam vorerst in Deutschland
zu keiner einheitlichen Bewegung, die ein Gegengewicht zu den
reaktionär-resaurativen Kräften hätte darstellen können. Ein
erster Versuch wird der Gedanke von einer allgemeinen deutschen
„Burschenschaft“ die an die Stelle der den Partikularismus
begüunstigenden mannschaftlichen Zusammenschlüsse an den
Hochschulen treten sollte..
Beim
Wartburgfest 1817 kommt es zum ersten öffentlichen Auftreten dieser
neuen Bewegung, zum ersten Mal wird ihr nationales und liberales
Programm einer breiten Öffentlichkeit bekanntgemacht. In
altdeutscher schwarzer Tracht und mit schwarz-rot-goldnen Fahnen
zogen 500 Burschen von Eisenach zur Wartburg hinauf. Im Rittersaal
der Burg findet dann eine Feier statt, die in ihrer eigentümlichen
Mischung von Gottesdienst und Segen und politische Kundgebung die für
die Zeit charakteristische Verbindung christliche und germanische
Ideen erkennen läßt - Friedrich Engels spricht ironisch vom
„nebelhaften Drang wartburgfestlicher Burschenschaftler, wo Mut und
Kraft in deutschen Seelen flammten, und wo es nach einer
französischen Melodie den Jüngling fortriß mit Sturmeswehn fürs
Vaterland in Kampf und Tod zu gehen, um die romantische
Kaiserherrlichkeit wiederherzustellen“.
Insgesamt
hielten sich die Feier in den vorgegeben Grenzen einer Demonstration,
die in erster Linie Gefühle zum Ausdruck brachte und noch kein
fertiges Programm vorlegte. Einige der in diesen Tagen formulierten
Grundgedanken - die Forderung nach der Einheit Deutschlands, nach
einer freiheitlichen Verfassung, nach der Freiheit der Presse -
sollten jedoch in der Folgezeit die ganze Geschichte der nationalen
deutschen Staatsgründung im 19. Jahrhundert begleiten.
Ein
Ereignis am Rand, die Verbrennung der Bücher von Autoren, die als
Vaterlandsverräter galten, darunter auch die „Deutsche Geschichte“
Kotzebues, der anderthalb Jahre später von dem Burschenschaftler
Karl Sand, Teilnehmer der Wartburgfeier, ermordet wurde, führte zu
wütenden Maßnahmen der deutschen und europäischen Reaktion. Es kam
zu einer Entwicklung, die in den Maulkorbgesetzen der Karlsbader
Beschlüsse von 1819 gipfelte, mit der die öffentliche Meinung, die
Pressefreiheit und die Freiheit der Universitäten unterdrückt
würden.
Trotz
aller schwärmerischen Vorstellungen, einem Mangel am politischen
Augenmaß und Begeisterung an Worten, die für ein zielgerichtetes
politisches Handeln allein nicht ausreichten, wurde das Wartburgfest
zu einem Markstein in der deutschen Geschichte. Historische
Rückbesinnung und Willen zu Zukunft, Tradition und
Fortschrittsdenken fallen hier in einer Weise zusammen, wie sie in
der deutschen Geschichte Seltenheit haben. Es bleibt ein großes
Verdienst von Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar, daß er die
studentische Jugend in seinen Schutz stellte, während sie von
überall her Angriffen ausgesetzt war.
Ab
Mitte des 19. Jahrhunderts kommt es dann zu der schon von Goethe
angeregten Wiederherstellung Der Burg und ihren Ausbau als nationales
Denkmal. Leider führte diese Restaurierung - man muss den damaligen
Stand der Denkmalpflege berücksichtigen, der mehr in guten Willen
und romantisierenden Vorstellungen als in wirklichen Kenntnissen
bestand - zu keiner Wiederherstellung der Burg in eigentlichem Sinn,
sondern zur Errichtung eines romantischen Denkmals innerhalb der
verbliebenen alten Bausubstanz. Der Bergfried entsteht auf dem alten
Fundament,und es werden eine Reihe von Neubauten in einem Stil
errichtet, der nach den Vorstellungen der Restauratoren Romanik und
Gotik weitgehend entsprechen soll, die Gebäudeteile aber doch
weitgehend als Zutat des 19. Jahrhunderts erkennen lässt. Immerhin
gelingt es, den Pallas wieder weitgehend in seinen ursprünglichen
Zustand zu versetzen, so daß die Arkadengänge der Westfront, die
sich durch alle Geschosse der Westfront entlangziehen, sich dem
Betrachter wieder in ihrer festlichen Schönheit bieten.
Richard
Wagner hielt sich auf der Burg auf, empfängt tiefe Eindrücke, die
ihn zu seiner 1845 in Dresden uraufgeführten Oper „Tannhäuser
oder der Sängerkrieg auf der Wartburg“ anregen. Franz Liszt Setzt
seiner ungarischen Landmännin, der Heiligen Elisabeth in seinem
Oratorium „Legende von der Heiligen Elisabeth“ ein musikalisches
Denkmal, das 1865 in Budapest und 1867 auf der Wartburg zur
Aufführung gelangt.
Moritz
von Schwind, ein Vertreter der süddeutschen Schule der deutschen
Romantik, gestaltet 1854 einige Räume des Pallas - darunter das
Landgrafenzimmer, den Sängersaal und die Elisabethgalerie - mit
Fresken und dekorativen Malereien aus. Sie zeigen Szenen aus der
Landgrafengeschichte, dem Sängerkrieg und aus dem Leben der Heiligen
Elisabeth.
Jahrzehntelang
wird im 19. Jahrhundert in der Wartburg noch weitergebaut,. Je
geringer die schöpferischen Kräfte werden, um so stärker mischten
sich romantisierende, sentimentale, ja, gründerzeitliche Züge ins
Werk, die zum Teil bei der ab 1945 mit großer wissenschaftlicher
Sachkenntnis durchgeführten Restaurierung der Burg wieder beseitigt
wurden oder zumindest eine Milderung erfuhren. Auch ein großer Teil
der sehr wertvollen Kunstwerke der Wartburg-Sammlungen - darunter
alte Möbel, Teppiche, Gemälde und häusliche Gebrauchsgegenstände
aus vielen Jahrhunderten wurde sachkundig restauriert.
Heute
ist die Wartburg ein großer Anziehungspunkt für viele Tausende
Besucher aus der DDR, auf deren Gebiet sie ja liegt, sowie für
Touristen aus der Bundesrepublik und vielen ausländischen Staaten.
Der im Jahre 1983 bevorstehende 500. Geburtstag Martin Luthers wird
sicherlich viele Menschen aus aller Welt Anlaß sein, die Wartburg,
eine seiner Hauptwirkungsstätten, aufsuchen.